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Schloss Neuschwanstein: 100 Milliarden Pixel für den Märchenkönig

Schloss Neuschwanstein wurde nur sieben Wochen nach dem Tod König Ludwigs II. im Jahr 1886 für den Publikumsverkehr geöffnet. Der menschenscheue König hatte die Burg erbaut, um sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen – heute ist sein Refugium einer der absoluten Publikumsmagneten Bayerns und gehört zu den meistbesuchten Schlössern und Burgen Europas. Rund 1,4 Millionen Menschen jährlich besichtigen die Burg. Das führt – in Verbindung mit dem alpinen Klima und Licht – zu erheblichen Belastungen für die wertvolle Ausstattung, für deren Erhalt die Bayerische Schlösserverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt Kempten zuständig ist.

Besonders beansprucht durch den Besucherandrang sind die kostenbaren Bodenbeläge des Schlosses. Ein möglicher Lösungsansatz, die hochwertige Böden zu schützen, stellt die Überlagerung des bauzeitlichen Bodens durch FOTOBODEN™ dar, den individuell bedruckbaren Vinylboden. „Die Anfrage kam im Juli 2013 vom Staatlichen Bauamt Kempten", erinnert sich FOTOBODEN™-Geschäftsführer Timo Michalik. „Dabei ging es um den Schutz der historischen Böden, die regelmäßig einem extrem hohen Besucheraufkommen ausgesetzt sind." Um den originalen Mosaikboden im Thronsaal zu schützen, wurde bislang ein transparenter PVC-Belag verlegt, der jedoch rasch verkratzt und somit unansehnlich war. Der Boden in dem „geschützten" Bereich war kaum noch zu sehen und der Gesamteindruck deutlich gestört. Mit dem fotorealistischen Druck mit 1,8 Milliarden Pixel je Quadratmeter ermöglicht FOTOBODEN™, dass die Besucher des Schlosses zukünftig wieder das Originalmotiv zu sehen bekommen. „Im Thronsaal ergeben sich so auf einer Fläche von 60m² insgesamt 100 Milliarden Bildpunkte", fasst Michalik die Druckergebnisse zusammen.

Verantwortlich für Schloss Neuschwanstein ist die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, kurz Bayerische Schlösserverwaltung genannt, eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates. Als Hofverwaltung der Kurfürsten und der Könige entstanden, ist sie heute der größte staatliche Museumsträger in Deutschland. Es folgten Termine vor Ort, bei der die Möglichkeit, fotorealistisch den historischen Thronsaal-Boden im Bereich der für Besucher zugänglichen Fläche nachzubilden, diskutiert wurde. Die Maßgabe war, den Original-Boden zu schützen und dem Besucher die Ornamentik des prächtigen Bodens zu zeigen. „Auf dem Boden lag zu dieser Zeit ein transparenter PVC, der jedoch durch die starke Beanspruchung und den Lichteinfluss vergilbt und zerkratzt war", so Michalik.

Die österreichische Firma „Linsinger Kulturgutvermessung" machte parallel vor Ort hochauflösende Fotos des Thronsaal-Bodenbelags, die dann zu einer Grafik zusammengesetzt wurden. Die Druckdatei hatte eine Größe von drei Gigabyte, nicht ganz unüblich für das FOTOBODEN™-Team, denn hier werden auch Mega-XXL-Bilder von 1.000qm gefertigt. Nach gerade einmal einem halben Tag Druckzeit konnte der neue Boden angeliefert und verlegt werden. Dabei wurde darauf geachtet, jeweils möglichst wenig Ausfallzeit zu generieren und die Verlegung so zu gestalten, dass die Besucherströme ungehindert fließen können. Erschwerend hinzu kam die Tatsache, dass es im Schloss keine Heizung gibt, der Boden also Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. „Aber alles lief reibungslos und für beide Seiten ohne Probleme." Zusätzlich wurde die gesamte Fläche versiegelt, um eine längere Haltbarkeit zu gewährleisten. „Denn 1,4 Millionen Besucher pro Jahr sind schon eine Herausforderung", lacht Michalik. FOTOBODEN™ wird bereits häufig in Museen bei temporären Ausstellungen, für das Visual Merchandising im Handel sowie bei Messen eingesetzt. Doch diese hohe Zahl an Besuchern und der Einsatzort sei schon etwas Besonderes.

Das bisherige Fazit: „Nach einigen Monaten realer Nutzung hat uns die Bauabteilung wissen lassen, dass die bisherigen Erwartungen an das Material bisher in vollem Umfang erfüllt wurden", so Michalik.
www.fotoboden.de

 

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